Landbau

Bio-logisch

 

Seit den 70-er Jahren haben chemische Dünger und Pestizide in die balinesische Landwirtschaft Einzug gehalten. Überzeugt von der größeren Nachhaltigkeit biologischer Anbauweisen startete die Gaia-Oasis auf ihrem Land das Projekt, alles an Gemüse, Kräutern und Früchten organisch zu bewirtschaften.

 

Das hat seither den Gästen der Gaia erlaubt, biologische Produkte bester Qualität “vom Feld auf den Tisch” zu genießen. Und wir können außerdem das allgemeine Bewusstsein für die Risiken von Chemikalien anheben und den örtlichen Bauern zu einem höheren Einkommen verhelfen.

 

Hintergrund

 

InTejakula gibt es, wie in den meisten ländlichen Regionen Landbesitzer und Bauern als Pächter. Die Landbesitzer verfügen mitunter über große Flächen; die Pächter leben auf deren Land und erhalten für die Bewirtschaftung 25% des Ertrags,

 

Ein übliches Geschäftsgebaren der anderenorts wohnenden Landbesitzer ist, im Voraus die Ernte an Händler zu verkaufen. Die Händler besprühen dann die Pflanzen oder Bäume mit Wachstumshormonen, um den Ertrag zu maximieren, wovon 75% an den Landbesitzer und 25% an den Pächter gehen.

 

Maßnahmen der Gaia

 

Yayasan hat ab 2008 von allen vorverkauften Ernten Abstand genommen und in unserem Bergresort Abasan hart daran gearbeitet, den Boden zu rekulivieren und das Mikroklima zu verbessern. Wir haben

 

  - erfahrene Berater für biologischen Anbau und Permakultur engagiert, um das Land zu rekultivieren

 

  - Bauern auf vergleichende Studienreisen geschickt, um neue Ideen und Kontakte zu gewinnen

 

  - das Land mit einigen hundert Bioporen versehen, für eine bessere Wasseraufnahme, eine Vermehrung von Erdwürmern und zur

     Gewinnung von Kompost für neue Bäume

 

  - die Anpflanzung vom schädlichem Imperatagrass als Kuhfutter (auch für Reetdächer) zugunsten vom Gamalbäumen eingeschränkt

 

  - Mulche und traditionellen Methoden wie Bananenstauden zur Feuchterhaltung des Bodens verwendet

 

  - die Bauern zur Verwenduung sicheren Saatguts und zum Verzicht auf genetisch verändertes Saatgut ermutigt

 

  - rotierende Fruchtfolgen im Anbau eingeführt

 

  - Pestizide durch biologische Schädlingsbekämpfung mit Chilli, Zwiebeln, Knoblauch, Galgant, Kurkuma und Lemongrass eingeschränkt

 

  - das Setzen auf Ernten in einer einzigen Monokultur (z.B. Mangos) abgeschafft

 

 Verbesserungen für die Bauern

 

Gleichzeitig haben wir Maßnahmen zur Einkommensverbesserung für die Bauern in Abasan ergriffen durch

 

 - höherwertigen Anbau wie z.B. von Durian, Kakao oder Avocado, welcher derzeit beginnt Früchte zu tragen

 

 - bessere Erfasssung und gemeinschaftlicher Verkauf des Ernteertrags u.a. für Gemüse, Mangos und Kokosnüsse

 

 - direkten Verkauf an Bioläden und Restaurants, um bessere Preise zu erzielen

 

 - Angebot von 50% des Ertrags an die Bauern, wenn sie voll auf biologischen Anbau umstellen

 

Es war ein langdauernder Prozess von 3 bis 5 Jahren allein für die Rekultivierung des Bodens, aber unsere Bauern sehen und fühlen jetzt die positive Effekte und Verbesserungen.

 

Perspektiven

 

Uns ist jedoch klar, dass biologische Landwirtschaft noch nicht und vielleicht nie im vollen Umfang “mainstream” sein wird, verglichen mit modernen chemischen Anbaumethoden, besonders in Tejakula, wo es keinen Massenmarkt für Bioprodukte gibt. Einige Menschen produzieren biologische Lebensmittel für ihren Eigenbedarf, aber dass der kommerzielle Anbau in naher Zukunft auf organisch umgestellt wird, ist unwahrscheinlich.

 

Eine positive Nebenwirkung unserer organischen Bemühungen ist, wie sie die örtlichen Einwohner zum Anbau ihrer eigenen Nahrungsmittel ermutigt und die Monokultur in unserer Nachbarschaft reduziert haben. Wir konnten feststellen, dass andere Bauern ihren Anbau diversifizieren, wenn sie Ernten von uns erfolgreich sehen.

 

… für Lebensmittelprodukte

 

Yayasan will den Bauern helfen, möglichst Lebensmittelprodukte und nicht nur Rohmaterialien dafür zu verkaufen. Als Auftakt dazu haben wir Workshops mit dem Gesundheitsamt durchgeführt, um Nektar aus den Kokosblüten von Lontarpalmen zu gewinnen. Unser Ziel ist eine Zertifizierung örtlicher Landwirte als Haushaltsbetriebe (P-IRT) unter dem Dach von Yayasan, um Marmeladen, Palmnektar, sonnengetrocknete Früchte und ähnliche Produkte zu verkaufen. Das Zusatzeinkommen daraus wird die Bauern hofffentlich motivieren, sich nachhaltig um ihr Land zu kümmern.

 

… für den Gemeindewald “Hutan Desa”

 

Das Bergresort Abasan der Gaia grenzt an einen Wald, der sich zu unseren Anfängen in einem betrüblichen Zustand befand. Nach vielen Jahren von Lobbyarbeit erwirkte Tejakula 2017 für ihn einen Statuswechsel zum “Gemeindewald”. Dies gestattet dem Dorf, das Land an Bauern für eine land- und forstwirtschaftliche Bepflanzung mit bestimmten Auflagen zu verpachten wie kein Abholzen von Bäumen, keine Nutzholzbäume oder keine “Fäll- und Verbrennaktionen. Es gibt bereits Pläne für Ökotourismus, Wald- und Wasserfallwanderungen, aber noch ganz in den Anfängen. Yayasan wird die Entwicklung des Projekts begeistert und nahe verfolgen.